des langstreckigen Verlustes von Aminosäuren ist sicherlich von einem
Funktionsverlust des Kanals auszugehen.
Bei der Patientin P106 konnte im Rahmen dieser Arbeit nur eine heterozygote
Mutation entdeckt werden (Mutation # 9). Es handelt sich dabei um eine
Punktmutation im Bereich einer Splice-site, die sich unmittelbar dem Exon 4
anschließt (Intron4 498+1). Durch fehlerhaftes Splicen der DNA in diesem
Bereich kommt es möglicherweise zu einer Veränderung der
Aminosäuresequenz mit der Folge eines Verlustes nachfolgender Exone oder
einer Verschiebung des Leserasters. Zu Beginn des Exons 5 findet sich ein
hochkonserviertes GKVGP-Motiv, welches eine wichtige Rolle hinsichtlich der
Kanalfunktion und der Ionenselektivität zu spielen scheint [WALDEGGER u.
JENTSCH 2000], [DUTZLER et al. 2002]. Im Falle einer Verschiebung des
Leserasters ist eine Veränderung der Kanaleigenschaften durch eine Mutation
in dieser Region wahrscheinlich.
Eine Korrelation von klinischen Daten und der Art der Mutation sind bislang rein
hypothetisch. Die klinischen Daten der untersuchten Patienten zeigen in allen
Fällen eine metabolische Alkalose und eine verschieden stark ausgeprägte
Hypokaliämie. Mit Ausnahme des Patienten Marb. 7438 (Mutation #5) zeigt
keiner der Patienten eine Hyperkalziurie und eine Nephrokalzinose. Die
Untersuchungen des ClC-Kb haben dessen Rolle hinsichtlich der Genese des
klassischen Bartter-Syndroms und damit dessen Bedeutung als eigene Entität
unterstreichen können. Um Phäno- und Genotyp sicherer miteinander zu
korrelieren, sind weitere Untersuchungen und genauere klinische Daten
erforderlich. Neue Aspekte liefert eventuell die inzwischen bestehende
Möglichkeit, den hClC-Kb zu exprimieren und Veränderungen der Kanalfunktion
im Falle einzelner Mutationen genauer zu beschreiben.
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